Schwesternkonvent

Ich grüße Sie im Namen meines Ordens. Wir sind Schwestern der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen vom “Unbefleckten Herzen Mariens“. Es ist eine Ordensgemeinschaft, die im Jahr 1844 von dem französischen Pfarrer Louis Savinien in Indien gegründet wurde.

Im damaligen Jahrhundert war die Bildung der Frauen unerwünscht. Im Vertrauen auf Gottes Führung kämpfte Pfarrer Louis Savinien gegen die bestehenden Widerstände und setzte sich für die Bildung der Frauen ein. Er half Mädchen aus armen Familien und schickte sie in die Schule. Er öffnete ihnen Türen, in dem er diesen Mädchen Unterkunft und das zum Leben Erforderliche bot. Sein Gedanke, sein Bestreben war, den jungen Mädchen eine gute Ausbildung zu ermöglichen, damit sie befähigt würden, die selber erfahrene religiöse, sittliche und wissenschaftliche Bildung als junge Frauen wiederum an Kinder, besonders an Mädchen, weiterzugeben.

Schwester Rexia Mary ist die jetzige Generaloberin unseres Ordens. Ungefähr 600 Schwestern wirken zurzeit durch Arbeit und Gebet zum Wohl der Menschen, vor allem in Schulen, in der Krankenpflege, in Waisenhäusern, in caritativen und sozialen Bereichen.

Auch in der seelsorgerischen Betreuung sind wir durch Hausbesuche und Gebetszentren aktiv. Wir helfen Notleidenden, nicht nur Christen, sondern allen Menschen, die Hilfe brauchen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Unsere Aufgabengebiete befinden sich in verschiedenen Städten und Orten in Indien, aber wir arbeiten auch in Amerika und Europa.

Der Erlös der Arbeit unserer Schwestern kommt den Kindern in den Waisenhäusern sowie der Förderung aller sonstigen Not abwendenden Institutionen zugute, besonders aber der Bildungsarbeit in vielen Einrichtungen.

Als Kardinal Joachim Meisner noch in Berlin tätig war, hat er uns im Jahre 1982 nach Deutschland gerufen. Seit dieser Zeit sind wir im pflegerischen und seelsorgerischen Bereich in Krankenhäusern und Seniorenheimen in den Bistümern tätig, von denen unsere Hilfe angefordert wurde und wird.

So leben wir seit vier Jahren in der Vilicher Gemeinde in Bonn. In den Pfarrgemeinden Vilich, Vilich-Müldorf und Geislar haben wir während dieser Zeit viele Menschen kennengelernt und durch sie große Hilfe und Unterstützung für unsere Arbeit erfahren.

Der Mittelpunkt unseres Lebens ist die Eucharistie. Eucharistie ist das Sakrament der Gemeinschaft, das uns aus unserer Individualität heraustreten lässt, um gemeinsam die Nachfolge und den Glauben an Jesus Christus zu leben.

Im Konvent ist zweimal in der Woche Heilige Messe, die Herr Pfarrer Michael Dörr mit uns feiert. An anderen Tagen gehen wir nach Vilich, Geislar oder Vilich-Müldorf. Je nach Dienst fahren wir zur St. Remigius Kirche in Bonn. Täglich haben wir Stundengebet, eine Stunde Anbetung, Rosenkranzgebet und Meditation.

Wir arbeiten und beten hier in Vilich im St. Adelheidis-Stift in Gemeinschaft von vier Schwestern unserer Ordensgemeinschaft. Unser gemeinsames Bemühen ist es, die uns anvertrauten Menschen im Vertrauen auf Gottes Güte und durch den Beistand des Heiligen Geistes zu stärken. Jeden Sonntag beten wir vor Beginn der Heiligen Messe um 9.45 Uhr in der Kapelle des St. Adelheidis-Stiftes gemeinsam mit den Bewohnern des Stiftes den Rosenkranz.

Donnerstags nehmen wir Schwestern auch regelmäßig an den Schulmessen der Kinder der Adelheidisschule in der Stifts- und Pfarrkirche St. Peter teil. 

Jede Schwester hat ihre eigenen besonderen Aufgaben im Stift. Sr. Reenet Mary ist nach einem Qualifizierungskurs mit bischöflicher Beauftragung als Begleiterin in der Seelsorge tätig. Ihre Aufgabe besteht in der seelsorgerischen Betreuung der Seniorenhausbewohner, im Dienst in der Sakristei, verbunden mit der Vorbereitung der Heiligen Messen in der Hauskapelle und der Feier von Wortgottesdiensten. Auf Wunsch der Bewohner führt sie mit ihnen persönliche und vertrauliche Gespräche und betet mit ihnen.

Sr. Elgia Mary arbeitet in der Pflege. Sie erfüllt damit eine wichtige Aufgabe in unserer Kongregation, nämlich die Betreuung von alten und pflegebedürftigen Menschen. In ihrem Dienst am Nächsten sieht sie ihre Lebensaufgabe. Es erfüllt sie mit besonderer Freude, wenn sie helfend tätig sein kann und die dankbare Reaktion der Betreuten erfährt.

Unser Tagesablauf besteht für uns im Dienst am Nächsten, den wir verankert in unserem Glauben, als Erfüllung und Bestimmung leben. In diesem Sinne besucht Sr. Alensona Mary die Altenpflegeschule und lässt sich zu einer helfenden, leistungsfähigen Pflegekraft ausbilden.

Ich, Sr. Claret Mary, habe meinen Tätigkeitsbereich am Empfang des Seniorenhauses. Ich bin für den Umgang und die vielfältigen Kommunikationsangelegenheiten der Besucher zuständig. Ich gebe Hilfestellung bei eventuellen Rückfragen und bediene auch die Telefonzentrale. Durch meinen Dienst am Empfang habe ich die Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, aufmerksam zu sein und mit einem guten Wort und einer freundlichen Geste Vertrauen zu erwecken und zu einem guten Miteinander beizutragen. Mit den Angeboten aus einem kleinen Kiosk kann ich oft die Wünsche der Heimbewohner erfüllen. Wer dafür offen ist, dem gebe ich gerne auch eine Karte mit einem geistlichen Impuls zu lesen, Gottes Wort, das manchmal zu einer großen Hilfe im Alltag werden kann. Das Wort Gottes verändert das Leben, es verwandelt das Böse zum Guten. Mit diesen Impulskarten möchte ich auch Zeugnis meines Glaubens geben.

Ehrenamtlicher Dienst in der Pfarrgemeinde St. Peter 

Auch der Dienst in der Gemeinde St. Peter ist für mich ein Herzensanliegen. Seit 2017 bin ich durch meine Geburtstagsbesuche in besonderer Weise mit der Gemeinde verbunden. Mit einem guten Wort und kleinen mitgebrachten Aufmerksamkeiten möchte ich Freude und Licht in das Leben der hochbetagten Menschen tragen. Oft sprechen wir gemeinsam ein Gebet, um Gott für die Gnade zu danken, ein hohes Alter erreicht zu haben. Auf Wunsch bringe ich auch die Hl. Kommunion. Der Glaube wird vor allem in der Form des mitmenschlichen Kontaktes weitergetragen. Glaubensweitergabe ist wie eine Flamme, die sich an einer anderen entzündet. Inzwischen konnte ich fast sechzig Hausbesuche durchführen.

Im Jahr 2014 hat der Verein der katholischen Orden zu einer Versammlung der Ordensoberinnen nach Köln aufgerufen. Anlass und Thema waren der seelsorgerische Dienst in den Pfarreien, unter anderem auch die Verwirklichung der Hausbesuche in den Gemeinden. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass in dieser Fürsorge ein umfassender Mangel besteht.

Dies veranlasste die Cellitinnen GmbH in Köln uns zu bitten, im Adelheidis-Stift in Bonn-Vilich pflegerische und seelsorgerische Arbeiten zu übernehmen. Vor uns haben die Cellitinnen seit 100 Jahren selbst die seelsorgerische und pflegerische Arbeit für die Bewohner des Stiftes geleistet. Aus Altersgründen mussten dann die Cellitinnen dort ihre Tätigkeit beenden. Sie gingen zurück in ihr Mutterhaus nach Köln.

In Absprache und in Übereinstimmung mit unserer Generaloberin Mutter Rexia Mary und der Vilicher Pfarrei wurde dann vereinbart, dass wir, die Franziskanerinnen vom “Unbefleckten Herzen Mariens“, die Arbeit in der Pflege und in der seelsorgerischen Betreuung übernehmen und fortsetzen.

Es erfüllt uns mit großer Dankbarkeit, mit dieser Aufgabe betraut worden zu sein.

Wir leben nun schon vier Jahre in der Schultheißstraße 34 in 53225 Bonn-Vilich und gehören auch zur Vilicher Gemeinde St. Peter. 

Viele Menschen hier haben mitgeholfen, dass wir uns in einem für uns fremden Land einleben konnten und uns nun bei Ihnen in Vilich zu Hause fühlen können.  Dafür bedanke ich mich bei allen ganz herzlich.

 

Sr. Claret Mary

Wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen möchten, erreichen sie uns telefonisch unter der Nummer

0228 / 50212865 oder Sie schreiben uns eine Email: fihbonn15@gmail.com.

v. l. n. r.  Sr. Alensona Mary, Sr. Elgia Mary, Sr. Claret Mary, Sr. Reenet Mary

v. l. n. r. Sr. Alensona Mary, Sr. Elgia Mary, Sr. Claret Mary, Sr. Reenet Mary